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Fünf Jahre Vorzeigeprojekt Seniorenkreis Grebenau

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GREBENAU (cdl). Heute feiert der Seniorenkreis der Stadt Grebenau bereits seinen fünften Geburtstag. Am 7. Dezember 2011 wurde die Tagesbetreuung erstmals angeboten und hat sich seitdem zu einem Vorzeigeprojekt entwickelt.

Geselligkeit bei Mensch ärgere Dich Runden, gemeinsames Basteln gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit sind nur einige von vielen Aktivitäten innerhab des Seniorenkreises im Jossa Haus in Grebenau. Das seit fünf Jahren erfolgreiche Konzept steht unter dem Motto „Entlastung für Angehörige – Abwechslung für Senioren“. Initiatorin Anette Ackermann zeigt stolz die neu angeschafften elektrischen Liegesessel zum einfacheren Aufstehen im sogenannten „Snoezelen-Zimmer“. Dorthin ziehen sich einige Seniorinnen meist nach dem Mittagessen für ein Schläfchen zurück.

Sieben ehrenamtliche Helferinnen und ein ehrenamtlicher Fahrer machen das niedrigschwellige Tagesbetreuungsangebot immer montags und mittwochs von 9 bis 16 Uhr möglich. Ab 1. Januar steht das Angebot auch freitags zu Verfügung. Im Sommer 2011 hatten die freiwilligen Helferinnen einen Lehrgang besucht, um für die kommenden Aufgaben gerüstet zu sein. Zuvor hatten sie von der Idee des Seniorenkreises lediglich über Mund-zu-Mund-Propaganda erfahren und spontan entschieden sich dort engagieren zu wollen, erinnerten sie sich an die Anfänge vor fünf Jahren. Vor fünf Jahren habe niemand gedacht, dass der Seniorenkreis fünf Jahre existieren werde.

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Gemeinsam bei Kaffee und Kuchen haben sich die Seniorinnen viel zu erzählen.

Seniorenkreis kostest die Stadt Grebenau keinen Cent

Gegründet wurde die Einrichtung auf Initiative von Anette Ackermann, und weil sie zu dieser Zeit Fraktionsvorsitzende der SPD-Gründchen war, wurde das Gründen der sozialen Einrichtung damals zu einem Politikum. Man habe anfangs mit vielen Querschüssen zu kämpfen gehabt. Es sei immer nur um das Geld gegangenen. „Eines kann ich sagen. Es hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt und die Gemeinde zahlt nicht einen Cent hinzu“, so Hauswirtschaftsmeisterin Heike Schertel, die von Beginn an dabei ist. Die Alltagsbetreuung werde von der Pflegekasse bezahlt oder andere würden auch privat zahlen.

So werde die Miete für die Räume im Jossa Haus, Möbel, Essen und alles was sonst noch dazugehört bezahlt. Da alles auf ehrenamtlicher Basis laufe, würden sämtliche Einnahmen direkt wieder reinvestiert. Außerdem werde natürlich ab und an auch einmal ein Kuchen auf eigene Kosten gebacken. Insbesondere an Geburtstagen stehe man dann gerne freiwillig am Herd oder aber auch Obst und Gemüse aus den heimischen Gärten würden mitgebracht.

„Wir sind von der Pflegekasse anerkannt. Ich bin Pflegefachkraft und habe damals das Konzept geschrieben“, fügte Ackermann erklärend an. Sie sei unheimlich froh, dass das Konzept so gut funktioniere. Es gebe schließlich so viele Defizite im ländlichen Raum. „Demografischer Wandel ist ein stetiges Thema. Wir werden immer weniger, älter und bunter“, so Ackermann. Im Seniorenkreis würden sich manchmal Menschen wieder Treffen, die sich seit 30 Jahren nicht mehr gesehen hätten, weil sie aus unterschiedlichen Ortsteilen kommen. „Was wir alle haben, ist das Herz. Wir sind mit Herz und Hand dabei“, erzählt Schekel. Hinzu komme, dass die alten Menschen unglaublich viel zurückgäben. Ihr persönlich habe die Tätigkeit durch eine schwere Zeit geholfen und die Arbeit bereite ihr sehr viel Freude.

Eine willkommene Abwechslung zum Alltag

Gerade anfangs, wenn Senioren neu in den Seniorenkreis kommen, hätte einige Angst und wollten wieder nach Hause, weil sie befürchteten, bleiben zu müssen. Doch die Angst verfliege ganz schnell und dann würden die alten Menschen sehr gerne kommen und die Geselligkeit genießen. „Wann ist den wieder Seniorenkreis“, lautete oft die Frage an die Familienangehörigen.

Die Anforderungen an eine Pflegeeinrichtung wollen und können die Damen im Jossa Haus aber nicht leisten. Denn dazu fehlt den meisten Ehrenamtlichen die Ausbildung und dafür ist die Einrichtung auch gar nicht konzipiert und ausgelegt. Ihnen geht es lediglich um ein niedrigschwelliges Betreuungsangebot, um den meist noch rüstigen Senioren eine Abwechslung zum Alltag zu bieten und um die Angehörigen zu entlasten. Des Weiteren ist auch der Platz im Seniorenkreis auf 13 Senioren begrenzt. Wer sich für das Angebot interessiert, kann sich entweder bei der Stadtverwaltung Grebenau (06646/970 13) oder bei Anette Ackermann (0170/8139481) melden.

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Natürlich wird auch Hilfe im Alltag angeboten. Apothekerin Beate Fuhge (l.) und Bürgermeister Lars Wicke waren vergangene Woche gekommen, um die „SOS-Dose“ vorzustellen. Im Anschluss konnten die Seniorinnen mithilfe der Ehrenamtlichen die Formulare ausfüllen.

Der Beitrag Fünf Jahre Vorzeigeprojekt Seniorenkreis Grebenau erschien zuerst auf Oberhessen-Live.


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